
2025 war das Jahr, in dem sich Unternehmen damit befasst haben, wie sie KI sinnvoll, wirksam und verantwortungsvoll in ihren Prozessen einbinden können. Viele Organisationen standen dabei weniger vor technischen Hürden als vor Fragen zu Kultur, Haltung und Zusammenarbeit. Mit Blick auf 2026 rückt nun ein nächster Schritt in den Vordergrund. Denn durch den zunehmenden Einfluss von KI wandeln sich nicht nur Prozesse, sondern auch Verantwortlichkeiten und damit auch die Frage, wie wir den Wert von Arbeit verstehen. Welche Aufgaben übernimmt künftig KI, was bleibt bewusst menschlich und wie gestalten wir in diesem Kontext zukünftige Job-Rollen?
Zum Jahreswechsel 2025/2026 ist KI fester Bestandteil des Arbeitsalltags. Der Work Trend Index 2025 zeigt, dass Copilots und agentenartige Systeme zunehmend zur Arbeitsgrundlage werden. Damit stellt sich weniger die Frage, ob KI eingesetzt wird, sondern wie Arbeit, Rollen und Verantwortung neu gestaltet werden müssen.
Auf Unternehmensseite zeigt McKinsey: 88 % der Unternehmen nutzen KI bereits in mindestens einem Bereich, doch weniger als ein Drittel setzt bekannte Best Practices für Skalierung konsequent um. Viele KI-Initiativen bleiben deshalb fragmentiert oder wirkungslos, und nur ein sehr kleiner Teil der Führungskräfte beschreibt die eigenen GenAI‑Rollouts als „reif“. Auf Mitarbeitendenseite verschärft sich die Lage. Laut Gallup ist die globale Mitarbeitendenbindung erneut gesunken, besonders stark bei Führungskräften. Da rund 70 % des Team-Engagements direkt von der Führung abhängen, wird deutlich: Wenn Führung überfordert ist, sind es die Teams auch.
Parallel dazu zeigt der Future of Jobs Report 2025, dass nicht die Tools, sondern fehlende Fähigkeiten zum größten Transformationshemmnis werden. Die zentrale Frage für 2026 lautet daher:
Wie gelingt es Unternehmen, den Wert von Arbeit neu zu definieren, Rollen sinnvoll weiterzuentwickeln und Mensch-KI-Zusammenarbeit so zu strukturieren, dass sie tatsächlich zu besseren Entscheidungen führt?
In vielen Unternehmen wird derzeit sichtbar, dass nicht die Technologie der Engpass ist, sondern das Verständnis dafür, wie Arbeit sich verändert, wenn KI Teil der täglichen Entscheidungen wird. 2026 verschiebt sich die Rolle der Führung deswegen spürbar. Im Mittelpunkt steht nicht mehr die Frage „Wie implementieren wir KI?“, sondern „Wie schaffen wir Orientierung, Sinn und Sicherheit im Umgang mit KI – und wie gestalten wir Arbeit so, dass Mensch und System einander verstärken?“.
Denn Produktivität und Engagement steigen dort, wo Führung einordnet, welche Aufgaben KI künftig übernimmt (z. B. Recherchen, Datenanalysen etc.), was bewusst menschlich bleibt (z. B. Priorisierung, Risikoabwägung etc.) und wie Zusammenarbeit in hybriden Teams organisiert sein muss, damit sie zu besseren Entscheidungen führt. Führung wird damit zum zentralen Gestaltungsfaktor einer Arbeitswelt, in der sich Verantwortlichkeiten kontinuierlich verändern.
Was das bedeutet:
Während KI Aufgaben und Abläufe verändert, zeigt sich, dass traditionelle Rollenbeschreibungen kaum noch abbilden, wie Arbeit wirklich funktioniert. Statt fester Zuständigkeiten rückt die Frage in den Vordergrund, welche Fähigkeiten Teams benötigen, um KI sinnvoll einzusetzen und gemeinsam bessere Ergebnisse zu erzielen. Der Future of Jobs Report 2025 zeigt, dass bis 2030 rund 40 % der Kernkompetenzen neu definiert werden. Dabei gilt unter anderem Upskilling als der wirksamste Hebel, um Produktivität, Motivation und Anpassungsfähigkeit in KI-getriebenen Arbeitsumgebungen zu sichern.
Was das bedeutet
Die zunehmende Präsenz von KI verändert nicht nur Prozesse, sondern auch die Art, wie Menschen Informationen aufnehmen, Entscheidungen treffen und Verantwortung tragen. Viele Teams stehen vor der Herausforderung, sich in einem Arbeitsalltag zurechtzufinden, der mehr Daten, mehr Varianten und mehr Geschwindigkeit erzeugt als jemals zuvor. Damit wird Resilienz zur strukturellen Voraussetzung für gute Entscheidungen: Unternehmen müssen Arbeitsbedingungen schaffen, in denen Menschen trotz wachsender Komplexität klar bleiben – und KI tatsächlich dort entlastet, wo es am meisten hilft. Gallup beschreibt den globalen Arbeitsplatz 2025 als „am Breaking Point“ und verweist darauf, dass Produktivität zunehmend an mentaler Kapazität scheitert. KI kann Mitarbeitende entlasten, doch nur, wenn Organisationen sich bewusst sind, wie viel mentale Energie sie Teams abverlangen und wo KI diese Teams tatsächlich am meisten entlasten würde.
Was das bedeutet
Die drei Trends machen deutlich, dass der zentrale Hebel im Umgang mit KI nicht in weiterer Technologie liegt, sondern in der Art, wie Arbeit gestaltet wird. Führung, mentale Belastbarkeit und der gezielte Aufbau von Fähigkeiten entscheiden darüber, ob KI im Alltag Orientierung schafft oder zusätzliche Komplexität erzeugt.
Der Blick nach vorn zeigt daher: 2026 geht es weniger um neue Tools als darum Arbeit neu zu gestalten. Unternehmen müssen Rollen neu denken, Verantwortung zwischen Mensch und KI klar verteilen und Rahmenbedingungen schaffen, in denen Menschen auch unter hoher Veränderung souverän entscheiden können. Wer diesen Schritt konsequent geht, schließt die Lücke zwischen technologischem Potenzial und menschlicher Wirksamkeit – und nutzt KI als Verstärker für bessere Entscheidungen, statt als zusätzlichen Stressfaktor.
Auch 2026 untersuchen wir im Rahmen unserer Studie zum Status Quo der Transformation, wie Unternehmen den Wert von Arbeit neu definieren, Führung gestalten und Mensch–KI-Zusammenarbeit wirksam organisieren. Die Teilnahme ist kostenlos und offen für Unternehmen aller Größen.
Ab fünf Teilnehmenden pro Organisation erhalten Sie zusätzlich eine individuelle Auswertung mit klaren Stärken („Tops“) und Entwicklungsfeldern („Downs“) – als fundierte Grundlage für die nächsten Schritte.
Jetzt teilnehmen und den eigenen Transformationsstatus einordnen!
https://www.idc-a.org/insights/0bKr4NJQdK5sYcAQaGZD
https://www.mckinsey.com/capabilities/quantumblack/our-insights/the-state-of-ai
https://hbr.org/2025/05/research-gen-ai-makes-people-more-productive-and-less-motivated
https://www.thecrimson.com/article/2023/10/13/jagged-edge-ai-bcg/
https://neontri.com/blog/ai-trends/
https://www.foresightfactory.co/wp-content/uploads/2025/10/Trending-2026-Preview-Report.pdf
https://www.gallup.com/workplace/349484/state-of-the-global-workplace.aspx
https://www.weforum.org/reports/the-future-of-jobs-report-2025/